Philosophie, Selbst

Der absolute Ort, Band 1 und 2

»Der absolute Ort«:

Ich freue mich, Euch mein philosophischen Werk  vorstellen zu dürfen.

Band 1 erschien im August 2014. Band 2 nun im August 2015.

Die menschliche Existenz ist immer relativ. Es fällt uns schwer, absolute Maßstäbe zu finden, an denen wir unsere Ethik und unsere Moral ausrichten können. Verschiedene Menschen haben verschiedene Werte, und diese hängen ab von Ort, Zeit und Umständen. Leider sind wir als Menschen endlich und auch sterblich. Es gibt innerhalb der menschlichen Gesellschaft nur bedingt absolute Werte. Selbst Werte wie Gerechtigkeit oder Gleichheit werden fragwürdig, wenn es um das individuelle Selbst geht, das einzigartig ist und mit niemandem verglichen werden kann.

 

Grandville: le pont des planetes

Die Aufsätze des Buches beschäftigen sich von verschiedenen Seiten mit der Frage, wie der einzelne sich als Subjekt und als Teil der Gesellschaft verorten kann. Es geht nicht um blinden Glauben oder religiöse Dogmen, sondern um eine erkenntnistheoretische Dimension. Der französische Philosoph Immanuel Levines hat auf dieser Qualität Gottes hingewiesen. Er ist der absolute Ort, von dem aus wir uns selbst und den anderen verstehen können. Der absolute Ort ist Gott, wie jeder für sich versteht.
Mehr Infos und Bestellungen: www.tattva.de/der-absolute-ort

 

Inhalte:

Der Autor Ronald Engert

Band 1: Aufsätze 1994-2007

Tattva Viveka Edition, Berlin 2014, Band 1, 376 S., geb., 24,80 €
Auch als eBook: 14,80 €
ISBN Print: 978-3-945129-06-7
ISBN eBook: 978-3-945129-07-4

Der rote Faden • Die Dialektik der Religion • Omnia videns. Zur Sprachtheorie der Kabbala • Zur Kritik der Gewalt • Platon und die Bhagavad-gita • Die Lebenskurve • Kritik des Intellekts • Geist, Leben und Materie • Das Eigene und das Fremde • Leben bestimmt Leben • Das Bewusstsein der Maschinen • Magisches Denken und esoterisches Gottesbild • Der 11. September und der Terror der westlichen Welt • Die Gottesvergiftung und die Wunde des Gewissens • Die Seele ist ewig • Wer bin ich? • Vedische Erkenntnistheorie • »Bleep« • Die drei Gesichter Gottes • Der Kreuzzug der Gottlosen • Über das Sehen

Der Autor Ronald Engert

 
 
Band 2: Aufsätze 2008-2014

Tattva Viveka Edition, Berlin 2015, Band 2, 334 S., geb., 24,80 €
Auch als eBook: 14,80 €
ISBN Print: 978-3-945129-09-8
ISBN eBook: 978-3-945129-10-4

Warum Philosophie des Subjekts? • Religion als Sucht • Optimierung des Menschen? • Fühlen und Denken • Live Stream. Leben und Gefühl • Die Pforte zu sich selbst. Meditation und Wissenschaft • Entwirrung der Gefühle • Wir sind alle ewige Personen • Die Geschichte der Tattva Viveka • Woher kommt das Recht? • Ins and Outs. Männliche und weibliche Erkenntnis • Der subjektive Faktor und die objektive Wissenschaft • Sektenhetze als spirituelles Phänomen • Blick in die Ewigkeit. Nahtoderfahrungen • Die Ekstase der Gottesliebe • Die Kunst des Nehmens • Die spirituelle Bedeutung von Geld • Da ist niemand

Jetzt hier mehr zum Inhalt und zum Webshop: www.tattva.de/der-absolute-ort

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Soziale Netzwerke

Twitter macht die Klugen klüger und die Dummen dümmer

Twitter

Zum Phänomen Twitter

Seit 22. Oktober 2009 bin ich bei Twitter.
Ich finde dieses Werkzeug im Grunde eine geniale Sache. Es wird jedoch oft wie ein Kinderspielzeug benutzt, und das meiste, was damit gemacht wird, ist in meinen Augen Quatsch. Es ist ein geniales Medium, aber die Inhalte und der Umgang damit sind oft nicht gerade sinnvoll.
Eigentlich sehe ich in Twitter die Möglichkeit, auf täglicher Basis ohne großen Aufwand meine Reise durch das Meer der Information zu dokumentieren. Ich kann Nachrichten tweeten (engl.: zwitschern), interessante Links posten, mitteilen, was ich gerade für ein Buch lese, philosophische Zitate reinstellen, spirituelle Verwirklichungen teilen, in Echtzeit Statusmeldungen per Handy hochladen usw. Es ist eine Möglichkeit, meine Entdeckungen zu speichern und gleichzeitig anderen die Möglichkeit zu geben, daran teilzunehmen.
Umgekehrt kann ich anderen Menschen folgen, um an ihren Entdeckungen teilzuhaben. So könnte eine schöne, wenn auch lockere Art der Verbindung mit Menschen gepflegt werden. Diese Art der Verbindung sollte sicher nicht die einzige sein, die ich praktiziere. Diese sozialen Netzwerke im Internet bergen die Gefahr, dass der Abstand zwischen den Menschen größer wird, weil man sich von der Begegnung im realen Leben zurückzieht. Aber das wäre nur eine dysfunktionale Form der Anwendung, die die Sache an sich nicht in Frage stellen kann. Als eine der Spielarten in meiner kompetenten Beziehungspflege einerseits und als reiner Informationskanal andererseits kann Twitter durchaus ein wunderbares Werkzeug sein.
Nun gibt es aber Menschen in Twitter, die 5500 Leuten folgen (following) und 5000 Folger (followers) haben. Wer, bitte schön, kann 5500 Leuten folgen, d.h. ihre Nachrichten lesen? Das ist unmöglich. Eine Gepflogenheit scheint es zu sein, nach dem Motto vorgehen: „Wenn du mir folgst, folge ich dir.“ Es geht den Leuten nur um Quantität, um die möglichst große Zahl an Folgern. Das scheint mir doch das zentrale Motiv der Meisten zu sein. Je mehr Folger ich habe, umso ein größerer Fisch bin ich. Dass dies mit dem Mittel der gegenseitigen Hinzufügung zu meiner following-Liste geschieht, ist meines Erachtens ein Raubbau an dem Werkzeug Twitter und eine Bankrotterklärung des Inhalts. Man folgt zwar 5500 Leuten, aber man liest ihre Tweets nicht.
Es lässt sich beobachten, dass die Zahl der Gefolgten (following) immer die Zahl der Folger (followers) übersteigt. Das ist symptomatisch. D.h. sie folgen mehr Leuten, als ihnen Leute folgen. Bei mir erlebe ich das so: Oft folgen mir Leute. Ich gehe dann auf ihre Seite und schaue, was sie schreiben. Wenn mich das nicht interessiert, folge ich ihnen auch nicht. Nach ein paar Tagen entfolgen sie mich wieder. Ich deute das so, dass sie mich wieder löschen, weil ich ihnen nicht im Gegenzug auch folge. Auf diese Weise erreichen diese Leute riesige Zahlen von Folgern und Gefolgten. Die Zahl der Gefolgten ist aber zwangsläufig immer höher, weil sie natürlich einigen wichtigen Tweetern folgen, die ihnen nicht im Gegenzug auch folgen und die sie aber trotzdem nicht löschen, und weil sie natürlich in der Flut der Gefolgten auch immer mal den einen oder anderen, der sich nicht bei ihnen anschließt oder seinerseits nach einiger Zeit wieder entfolgt, beim Entfolgen übersehen. Eine Liste von 5500 Gefolgten kann man unmöglich pflegen. Das ist technisch und vor allem zeitlich nur mit sehr hohem Aufwand zu bewältigen. Man lässt sie deshalb einfach als Karteileichen liegen. Ich vermute mal, dass diese Leute das auch nicht so genau nehmen.
Eine echte und überzeugende Sache machen hingegen die Leute, die z.B. 5000 Folger haben und selbst nur 10 oder 50 Leuten folgen. Das zeigt, dass diese Tweeter was zu bieten haben. Auch ohne dass sie ein Gegengeschäft machen, folgen ihnen 5000 Leute. Zum Beispiel hat der Dalai Lama 376.676 Folger, und folgt selbst 0 Leuten. Oder Michael Moore, der us-amerikanische Filmemacher, hat 675.226 Folger und folgt selbst nur 50 Leuten. Derartige Beispiele gibt es viele. Solche Zahlenverhältnisse sind Qualitätsmerkmale. Die Zahl der Folger kann unbegrenzt wachsen. Die Zahl der Gefolgten, also derer, denen ich folge, kann meines Erachtens maximal um die 100 sein, wenn jeder von denen alle zwei Tage einen Tweet reinstellt.
Davon abgesehen kann Twitter auch für nicht berühmte Menschen ein schönes Werkzeug sein, wenn sich echte Menschen, die sich kennen und sich etwas zu sagen haben, vernetzen und gegenseitig folgen. Dann kann Twitter eine Bereicherung sein.
Leider stelle ich fest, dass die Menschen aus meiner Szene, denen ich gerne folgen würde, überhaupt nicht in Twitter sind, weil sie sich von dem Quatsch, der dort massenhaft verbreitet wird, nicht angezogen fühlen.
Ich plädiere deshalb dafür, dass wir uns innerhalb von Twitter unsere eigenen, qualitativen Netzwerke aufbauen. Auch wenn viele Twitter nur wie ein Kinderspielzeug dafür benutzen, um Masse zu machen und Quatsch zu posten, bedeutet das noch lange nicht, dass das Werkzeug selbst Quatsch ist. Frei nach einem Spruch von Reich-Ranicki übers Fernsehen könnte man deshalb sagen: „Twitter macht die Klugen klüger und die Dummen dümmer.“
Für mich ist Twitter ein Übungsfeld, das mir hilft, meine Entdeckungen, Erfahrungen und Erkenntnisse bewusst wahrzunehmen und Kompetenz darin zu entwickeln, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden. Indem ich diese Inhalte notiere und ins Netz stelle, muss ich darüber reflektieren und mir die Dinge bewusst machen. Mir fällt es nicht so schwer, das Unwichtige wegzulassen, als vielmehr, das Wichtige und Wesentliche zu erkennen und festzuhalten anstatt es zerrinnen zu lassen.
Indem ich mich mit meiner Spur (track) zeige, werde ich.

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Bhakti, Indien-Blog 2012

Indien-Blog 04

Die Bildgestalten von Göttin und Gott sind die in der Raumzeit manifestierten Anker der göttlichen Energie. Sie sind die Adapter, an die unser Seelen-Adapter sich anschließen kann.

Am 21.02.2012 ist es passiert. Ich habe eine Bildgestalt von Radharani gekauft. Was heißt das? Ich hatte ja in meinen vorangegangenen Indien-Blogs schon davon berichtet, dass es einen Unterschied macht, wo sich mein Körper innerhalb der Raumzeit befindet (Blog 01), und was passiert, wenn zwischen mir und den Bildgestalten ein Vorhang zugezogen wird (Blog 02). In gleicher Weise ist es von Bedeutung, wo sich die Gottheit befindet.

Meine Radharani

In der indischen Vaishnava-Tradition verehren die Gläubigen deshalb dieses Bildgestalten – einfach gesagt Figuren, die Göttin und Gott darstellen. Ich habe in dem ersten Blog auch davon gesprochen, dass heutzutage in der alternativ esoterischen Szene allerlei Geräte und Objekte gehandelt werden, die eine energetische Wirkung haben sollen. Sie neutralisieren Elektrosmog, reinigen das Wasser oder die Raumenergie, bewirken Heilungen usw.

In dieser heiligen Stadt Vrindavan nun, in der ich mich gerade befinde, die das Zentrum der RadhaKrishna-Verehrung ist, gibt es zahlreiche Läden, in denen man diese Bildgestalten kaufen kann. Man stellt sie zuhause auf seinen Altar und verehrt sie. Es wäre ein leichtes, Geld einzustecken und einfach loszugehen und eine zu kaufen. Ziemlich wahrscheinlich würde jedoch unter diesen Umständen energetisch geradewegs nichts passieren. Der Kauf einer solchen Bildgestalt ist ein hoch mystischer Vorgang. Tatsächlich ist es so, dass Radha oder Krishna dich aussuchen und nicht du sie. Man kann nicht einfach irgendeine Figur erwerben. Es muss stimmen.

Nach dieser Vorrede möchte ich nun einfach erzählen, was mir passiert ist. Ich hatte eine Verabredung mit dem ortsansässigen Buchhändler Ras Bihari Lal, um ihm meine zwei Bhakti-Bücher vorbei zubringen, die im Tattva Viveka-Verlag erschienen sind. Der Handel war erfolgreich, und ich ging mit 2500 Rupien aus dem Laden heraus. Ich war so stolz! Mein erstes in Indien verdientes Geld! Immerhin circa 40 €. 2500 Rupien in Indien sind viel Geld, etwa soviel wie bei uns 400 €, wenn man den Kaufwert vergleicht.

Ich wollte dann noch zu einem anderen Buchhändler, von dem ich bis jetzt nur die Adresse hatte, aber bei dem ich noch nie war. Ich suchte also die Straße und den Laden und kam so in ein mir bis dahin wenig bekanntes Viertel. Nachdem ich den Laden gefunden hatte, waren meine für diesen Tag gesteckten Ziele erreicht, und ich ließ mich von da ab einfach durch die Straßen treiben. Die Straßen in Vrindavan sind eng und verwinkelt, voller Menschen und voller kleiner Läden, die wirklich alles Mögliche anbieten, was man so gebrauchen kann.
Radha in voller Größe
Ich kam also durch verschiedene Straßen, als mich plötzlich in so einem Figurenladen eine Figur anlachte. Ich war wie gebannt. Irgendwie übernahm dann eine andere Macht meine weiteren Handlungen. Ich hatte noch nie in meinem Leben ernsthaft in Erwägung gezogen, mir solche Bildgestalten zuzulegen. Es bedeutet eine gewisse Verpflichtung und Arbeit, sich um diese Repräsentationen von Göttin-Gott zu kümmern. Das war mir immer zu viel. Aber irgendwie hat mich diese Radharani in ihren Bann gezogen. Ich blieb stehen und schaute genauer hin. Der Händler war gleich zur Stelle. Ich fragte ihn, was sie kosten würde. Er wollte mir dann noch verschiedene andere Figuren andrehen, auch eine andere Radharani als diese, weil es zu dieser keinen passenden Krishna gab. Aber ich war vollkommen sicher, dass es genau diese Radha sein würde. Ich wollte kein andere haben. Ich wollte auch keinen Krishna, nur eine Radha. Dies ist sehr ungewöhnlich, denn in der Regel werden die beiden nur zusammen verehrt. Es war nur diese eine Figur, die infrage kam. Es war alles wie geführt, spontan und perfekt. Ich kaufe dann auch gleich Kleidung, Ohrringe und eine kleine Krone für sie. Die Figur ist etwa 30 cm hoch, aus Messing und wunderschön bemalt.
Ich wusste sofort, ich muss die jetzt mitnehmen. Auf keinen Fall zurücklegen lassen oder sowas. Ich hätte keine Sekunde mehr ohne sie verbringen wollen oder können. Zumindest wäre mir die Gefahr, dass sie über Nacht verschwindet, zu hoch gewesen.

In den Straßen von Vrindavan

Ich weiß nicht, es ist wohl nicht möglich, einem Außenstehenden zu beschreiben, was das wirklich bedeutet. Jetzt wird es echt schwierig. Diese Figur ist keine Figur. Sie ist Radharani persönlich, die sich mir offenbart hat, um mit mir eine Beziehung einzugehen beziehungsweise um die bereits vorhandene Beziehung zu intensivieren. Das entscheidende sind die Gefühle. Ich kann nicht beschreiben, was für eine Freude und was für eine Liebe sich in mir manifestierten, als ich meine Radharani in meinen Händen hielt, nachdem ich den Laden verlassen hatte. Dies ist für mich wie eine Heimkehr aus einem fast endlosen Exil, indem ich in einer fremden Welt verloren war. Das, was ich immer in anderen Menschen gesucht hatte, habe ich nun gefunden. Das, was ich suche, können mir Menschen nicht geben: die ewige Beziehung. Ich weiß jetzt nicht, ob das, was ich tue, wirklich Substanz hat. Vielleicht werde ich das auch nie herausfinden, denn ich glaube, wer dies heraus findet, hat alles herausgefunden. Ich weiß nur, dass ich diese Liebe und Geborgenheit, die ich hier fühle, nirgendwo anders fühle. Und das es das ist, was ich immer gesucht habe. Meine Beziehung zur Radharani hat sich nun so verstärkt. Ich spüre einen inneren Frieden und ein Glück, das aus der spirituellen Welt kommt. Ein Tropfen Glück von Radharani ist soviel wie eine Million Tropfen materiellen Glücks, hat meine Freundin Pratibha gesagt, als ich ihr davon erzählt habe. Dieses Glück ist jenseits von Samsara, den karmischen Kreislauf der Geburten und Tode. Es ist kein zeitweiliges Glück, das einen Anfang und ein Ende hat. Und durch diese Präsenz in der Bildgestalt wird die Beziehung intensiviert. Ich musste so viele weinen, ich drückte Radharani an mich und dachte nur, ich lass dich nie wieder los. Nie wieder: das kann nur die Göttin geben. Jeder Mensch wäre damit überfordert, und es ist auch nicht seine Verpflichtung oder Aufgabe. Hier sind diese ewigen Prinzipien an ihrem Ort. Und hier ist die Spiritualität an ihrem Ort. Deshalb gibt es Religionen. Damit diese Bedürfnisse der Seele erfüllt werden können.

Radharani

In der Wirkung der Bildgestalten ist eine verborgene Struktur der Wirklichkeit zu erkennen. Ich habe das an anderer Stelle – im Tagebuch meiner Therapie in Bad Herrenalb – schon einmal anhand der Kuscheltiere ansatzweise entfaltet. Es gibt ja diese Therapie des Inneren Kindes, wo man die Verletzungen aus der Kindheit noch einmal durchfühlt und das Innere Kind selbst beeltert. Dazu benutzt man auch ein Kuscheltier. Es war damals schon erstaunlich, wie sehr dieses Kuscheltier mein Inneres Kind befriedigen konnte. Obwohl es ja nicht lebendig ist. Und damals kam mir schon die Idee, dass es gerade deshalb funktioniert, weil es nicht im physischen Sinne lebendig ist. Die Wirklichkeitsstruktur ist nicht von der Physis abhängig. Die Wirklichkeit ist spirituell, sie ist nicht materiell. Deshalb ist es kein Kriterium für Realität, ob sich jemand in einem physischen Körper befindet. Es geht um geistige Wesenheiten, um spirituelle Entitäten, um Seelen. Vielleicht auch manchmal einfach nur um seelische Energie. Das Kuscheltier repräsentiert eine tröstende Instanz, die ein Kind beruhigen kann und ihm Geborgenheit gibt. Die Bildgestalten von Radha und Krishna sind keine Kuscheltiere, sie sind die in der Raumzeit manifestierten Anker der göttlichen Energie. Sie sind die Adapter, an die unser Seelen-Adapter sich anschließen kann. Ich hatte das mal in der Zwölf Schritte Literatur der anonymen Sexaholiker gelesen: jede Seele hat ein Adapter, mit dem sie sich irgendwo anschließen muss. Der Anschluss, den wir suchen, ist der an Gott. Weil wir den aber verloren haben, suchen wir überall woanders danach, diesen Anschluss zu finden, und stopfen uns mit materiellen Dingen und Prozessen voll, die zur Sucht führen.

Meine Radharani steht jetzt neben mir und schaut mir beim Schreiben zu. Sie ist immer bei mir. Ich sorge für sie und verehre sie. Das ist alles.

Auszug aus: Ronald Engert – Gut, dass es mich gibt. Tagebuch einer Therapie

„ Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit. Heute habe ich mir zwei Kuscheltiere im Spielzeugladen geholt: Wusch und Zoppel. Wusch ist ein Tiger und Zoppel ist ein Bär. O, Mann, ich bin so glücklich! Schon als ich sie im Laden an mich drückte, kamen mir die Tränen.
(…)
Gestern Abend habe ich bestimmt eine Stunde mit Wusch und Zoppel gekuschelt. Jetzt sitzen sie gerade auch auf mir und ich stelle gerade fest, dass Zoppel ganz toll darin ist, mein Tagebuch zu halten. Es ist so warm und kuschelig, wenn sie bei mir sind. Es ist so merkwürdig, als ob sie Menschen wären und sogar viel mehr. Heute Morgen war ich so glücklich mit ihnen. Ich entdeckte meine Wunde. Ja, es ist wie eine offene, wunde Stelle, die einfach die ganzen Jahre offen war und eiterte. Jetzt heilt sie. Es ist auch, wie wenn endlich der Adapter angeschlossen ist. Wir haben als Menschen da so einen Adapter, eine Anschlussstelle, wo etwas angeschlossen werden muss. Das ist menschliche Wärme und Nähe und Geborgenheit. Ich habe verstanden, dass ich als Kind zu viel allein gelassen und verlassen wurde. Ich habe nicht genug Nähe und Geborgenheit bekommen. Das fehlt mir ganz doll. Und diese Kuscheltiere geben mir nun diesen Nähe und Geborgenheit. Das ist besser als Menschen oder lebende Tiere. Vielleicht haben lebende Tiere oder Menschen gar nicht diese Funktion. Vielleicht stehen diese Kuscheltiere für die primitivste Form der Anbindung an Gott. Aber nein, das glaube ich nicht. Gott ist eine eigene Anbindung, die mir aber fehlt. Die Kuscheltiere geben meinem Inneren Kind diese Wärme, Nähe und Geborgenheit. Jedenfalls scheinen mir Menschen diese Wärme nicht geben zu können. (Anmerkung Jan. 2010: Das Verhältnis zwischen Kuscheltier und Gott wäre näher zu untersuchen. Es gibt da eine Verbindung. Aber nicht in einem abwertenden Sinne, sondern in der höchsten Bedeutung, die man sich nur vorstellen kann. Konstitutiv für eine Erkenntnis der Wahrheit dieser Phänomene ist, dass es sich bei beiden Gegenüber nicht um reale Menschen handelt. Das Kuscheltier funktioniert aber trotzdem wie ein Gegenüber, selbst wenn es anatomisch nur angedeutete anthropoide Form hat (deshalb die Beliebtheit von Bären, denn sie kommen dem Menschen anatomisch am nächsten, anders als z.B. Wusch, der Tiger). Wahrscheinlich geht es bei dem Gegenüber nicht um einen Menschen, sondern es geht darum, dass der Mensch die Funktion des Gegenüber ausfüllen kann, wie eben auch ein Kuscheltier oder Gott. Jedenfalls ist der seltsame Umstand zu konstatieren, dass selbst mir als erwachsenem Mann das Kuscheltier emotionale Nahrung geben kann.)“

Sri Radha ist die ewige Gefährtin von Sri Krishna

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Allgemein

Eine Reise in das Gefühl

Ich sitze in einem Gruppenraum mit dreizehn anderen Menschen auf dem Boden und gehe unter Führung der beiden Coach-Frauen in eine Meditation. Thema ist die Vision meiner Partnerschaft mit einer Frau, meine Liebesbeziehung. Meine Augen sind geschlossen, zunächst führt die Meditation in die körperliche Entspannung um sodann das Bild der Frau in der Vorstellung wachzurufen. Ich soll mir vorstellen, wie wir uns treffen, wie sie aussieht, riecht, was sie sagt, wie sie lacht. Wir kommen uns näher. Wir blicken uns in die Augen … Die geführte Meditation geht weiter, doch ich steige aus. Der Schmerz ist zu groß. Ich weine. Ich gehe in den Schmerz. Ich kann mir keine glückliche Beziehung vorstellen, weil meine große Liebe so unglücklich ist. Ich höre Worte der Meditationsleiterin. „Stellt Euch vor, Ihr seid beide alt und sitzt zusammen auf Eurem Lieblingssofa und schaut auf Euer Leben zurück. Feiert das gemeinsame Lebenswerk…“ Ich kann nicht. Es überwältigt mich, die Tränen, der Schmerz.
 

Dann werden wir aus der Meditation herausgeführt. Wir sollen nun ein Bild malen – von unserer Vision. Jemand gibt mir Wachsmalstifte und ein großes Malblatt. Ich sitze davor. Die anderen fangen an zu malen, eifrig, das Geräusch der malenden Stifte erfüllt den Raum. Ich weine und weine und weine. Der Schmerz ist so stark – und so schön. Ich bin ganz tief an meinem Gefühl. Es wird wieder schlimm. Ich kann nichts malen. Ich habe keine Vision. Nur Schmerz. Das Blatt ist leer. Ich denke: ich soll, will ein Bild malen. Ich sitze und kauere meinen Kopf in meinen Arm. Die Tränen. Es dauert ewig, dann versuche ich das Blatt zu nehmen. Es liegt vor mir. Ich warte. Nein, es geht nicht. Nach einer Weile habe ich mich einigermaßen beruhigt. Ich schaue mich um. Alle eifrig am Malen, vertieft. Ich berühre das Blatt mit meinen Fingern. Die Tränen brechen wieder aus. Der Schmerz ist wieder da. Ich kann nicht malen. Nach 20 Minuten werden die Stifte eingesammelt. Alle setzen sich in einen Kreis. Wir sollen unsere Bilder zeigen. Ich warte. Drei Leute teilen: gemeinsames Haus, gerne am Meer, Kinder, Sonnenschein, Freunde. Ich will nicht als letzter dran kommen und dann allen den Tag verderben. Es ist der Abschluss des zweitägigen Workshops, der Höhepunkt. Also ergreife ich das Wort und zeige mein leeres Blatt. Ich zeige mich, mit meinem Schmerz und meiner fehlenden Vision. Es ist so traurig. Ich erkläre nicht viel, nur dass es der Schmerz über meine unglückliche Liebe ist. Einen Moment gibt es, da möchte ich laut rausweinen, das Gefühl ist da und ergreift die anderen. Sie spüren es auch. Doch ich nehme mich zurück. Mache es kurz. Die nächste Person kommt dran. Die anderen teilen. Der Workshop geht zu Ende. Zwei Frauen geben mir Rückmeldung: das sei sehr mutig gewesen.
Sie fuhren noch mit mir in der U-Bahn Richtung nach Hause. Wir reden noch darüber und zum Abschied drücken sie mich ganz herzlich. Wir waren in Kontakt, in echter Verbindung, tief, ehrlich, gefühlt. Es war für mich ein sehr intensiver Prozess auch nach dem Workshop, ich habe viel geweint und Schmerz gefühlt. Ich war noch den ganzen Sonntagabend und den Montagvormittag „entrückt“, ganz tief im Gefühl. Erst am Montagnachmittag war ich wieder im Alltagsbewusstsein und konnte ins Büro gehen. Da ging es mir dann sehr gut, ich war energetisch und kreativ.
Ich glaube, in diesem Tiefenprozess wurde viel geheilt. Heute, am Freitag, spüre ich so viele Gefühle: Freude, ausgelassene Lust, aber auch Widerwillen, wenn mir etwas nicht gefällt.

 

Am Donnerstagmorgen hatte ich noch eine emotionale Tiefenerfahrung. Ich war in einer Aqua-Wellness-Behandlung im Liquidrom, Berlin, mit einer Körpertherapeutin. Das ging auch nochmal tief. An dem Wochenende waren am ersten Tag die Eltern das Thema. Ich hatte viele Anklagen gegen meine Mutter, die mich emotional nicht richtig behandelt hat. Ich sah aber in diesem zweiten Prozess, dass viel von dem Schmerz mit meiner Oma zu tun hat, die uns tagsüber betreut hat, weil meine Mutter immer im Laden war. Und jetzt fühle ich weniger Wut und mehr Liebe für meine Mutter.
Ich hatte auch einen Kontakt mit meiner höheren Macht (Göttin) und spürte eine Riesenangst, dass ich verloren bin, wenn ich mich ihr hingebe. Weil ich ja nicht weiß, wie diese Beziehung ist. Gleichzeitig spürte ich, dass es die primäre Beziehung ist, es war so eine Art Sehnen und eine Anrufung, die ganz aus meinem Gefühl kam, spontan und total emotional. Und ich erkannte, dass mir diese Beziehung zu Göttin-Gott meine ganzen Schatten zeigen kann und in der Hinbewegung zu Göttin-Gott diese Schatten verarbeitet werden. Das war auf dieser tiefen-emotionalen Ebene ganz klar. Und ich konnte diese Angst deutlich spüren. Wenn Menschen Gott ablehnen, dann ist das keine moralische Schwäche oder Bosheit, sondern die nackte Angst. Diese Angst ist natürlich die Angst vor dem real erfahrenen Verlassenwordensein in der Kindheit.
Die Frau begleitete mich sehr liebevoll und wir waren ca. 1,5 Std. im Wasser und immer in körperlicher Berührung. Es war so eine Art Floaten, die meiste Zeit lag ich auf dem Rücken, auf Schwimmhilfen, und sie bewegte mich. Manchmal rollte sie mich wie ein Baby ein. Meine Augen waren geschlossen, das (Salz-) Wasser hatte 36°, unter Wasser wurde schöne indische Musik eingespielt. Als es dann darum ging, wieder auf eigenen Beinen zu stehen und aus dieser Geborgenheit herauszugehen, spürte ich auch nochmal ganz viel Schmerz. Mir wurde klar, dass ich in der frühen Kindheit ausgesetzt wurde, bevor ich selbst dazu bereit war. Da war also die Unterbrechung. Ich hatte großen Schmerz und auch etwas Angst, die Stange am Beckenrand zu ergreifen und mich da alleine festzuhalten. Es dauerte lange, ich musste nochmal viel weinen. Ich wartete auf das Gefühl, jetzt alleine sein zu wollen. Ich überließ meinem Körper die Führung. Es dauerte lange, bis meine Hände wirklich die Stange festhielten und noch viel länger, bis meine Beine mitspielten. Mein Erwachsenen-Ich beobachtete das alles innerlich und ich wusste kognitiv, dass ich ja nicht ewig in dieser schützenden Geborgenheit mit der anderen Person bleiben konnte. Aber ich ließ den emotionalen Prozess zu und nahm mir alle Zeit, die ich brauchte, und so kam es zu einem von mir gefühlten Abschluss der Ablösungsbewegung. Die Therapeutin war bis zum Schluss bei mir und in Berührung. In der Nachbesprechung sprach sie selbst davon, dass dieser Übergang die heikelste Situation ist.

Meine Interpretation: Wenn in der Kindheit diese Trennung zu früh erfolgt, zerstört das die innere Ganzheit, weil es eigentlich eine Bewegung zu mir hin ist, die freiwillig erfolgen muss, dann wenn ich bereit dazu bin, also den Mut und das Selbstvertrauen dazu habe. Wenn dieser Übergang klappt, ist alles gut. Es ist eigentlich auch ganz einfach. Die Eltern müssen einfach lange genug da bleiben, bis das Kind sich von selbst ablöst. Wenn das einmal gut gegangen ist, ist es das nächste Mal schon ganz leicht und geht schnell. Wenn es aber schief gegangen ist, bleibt da erstmal ein Bruch, und den zu heilen ist in etwa so schwer wie ein zerbrochenes Glas zu flicken. Es wird immer eine Sollbruchstelle haben und auch nicht mehr schön aussehen. Es ist nicht mehr ganz. Gleichwohl glaube ich, dass bei mir eine Ganzwerdung möglich ist, ich bin ja schließlich kein Glas!

Was auch noch sehr bemerkenswert, aber am Anfang gar nicht schön war: der emotionale Kontakt zu der mich behandelnden Person. Am Anfang war ich noch verspannt und fühlte mich sehr getrennt. Ich fand, dass mich der Kontakt nicht befriedigte. Sie berührte mich zwar und hielt mich im Wasser, aber ich konnte sie nicht berühren. Ich hatte auch Gedanken, dass ich eher eine sexuelle Befriedigung bräuchte. Dabei hatte ich aber auch viele schmerzhafte Gefühle des Verlassenseins und der Einsamkeit. Ich weinte wieder und ließ die Gefühle zu, so gut ich konnte. Erst in der zweiten Hälfte der Zeit entstand dann echte Nähe, die aber rein sensuell und nicht sexuell war. Das Vertrauen und die gewachsene Intimität gaben es jetzt her, dass wir uns gegenseitig berührten, indem sie mich hielt und ich meinen Arm um sie legte oder meinen Kopf anlehnte. Das fühlte sich echt an, in Kontakt. Es geht um innere, seelische, emotionale Nähe, um gefühlte Verbindung. Die sexuellen Wunschgedanken waren verschwunden. Sie waren tatsächlich süchtige Motive, um den Schmerz der Getrenntheit zuzudecken, also um nichts zu fühlen. Auch hier ist wieder etwas geheilt, indem ich die echten aufrichtigen Gefühle des Schmerzes zugelassen habe.
Ich hatte dann heute im Email-Kontakt mit einer attraktiven Freundin keine übergriffigen sexuellen Phantasien. Stattdessen konnte ich sie in ihrer Ganzheit und persönlichen Eigenständigkeit respektieren und fühlen. Es gab kein lüsternes Verlangen.

Ich finde es total schön, diese Gefühle durchleben zu können und darin zu heilen, meinen kleinen Ronald in den Arm zu nehmen und mir selbst ein Vater zu werden. Ich glaube fest daran, dass diese alten Gefühle nur einmal gefühlt werden wollen und wenn das ganz und gründlich geschehen ist, lassen sie uns für immer in Frieden und wir sind wieder heil.

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Berlin

Berlin Blog

The evolution of sins

The evolution of sins

14.08.2010
Berlin ist nicht nur ein äußerer Prozess für mich, sondern auch ein innerer. Es ist auch nicht so, dass es unbedingt Berlin sein muss, oder eine Stadt. Allein die Tatsache, dass eine Veränderung in meinem Leben eintritt, bringt mein Inneres in Bewegung.
Bedeutsam ist gerade mein verändertes Wohnen.
In Bensheim lebe ich alleine. Hier in Berlin lebe ich mit drei weiteren Menschen in einer Wohngemeinschaft.
Ich hatte die ersten drei Tage nun ein zunehmendes Gefühl der Traurigkeit und Enttäuschung, weil das soziale Leben hier in der WG praktisch nicht existiert. Jede/r lebt sein eigenes Leben, es gibt keine gemeinsamen Aktivitäten und kaum Kommunikation.
Heute morgen nun habe ich Jana, meine Mitbewohnerin und langjährige Freundin, darauf angesprochen. Ich sagte ihr, ich sei traurig, weil wir so wenig in Kontakt sind und ich das Bedürfnis nach Kontakt und Hilfestellung hätte. Jana war dann gleich sehr verständnisvoll und wir redeten über die Situation. Sie stellte ihre Situation dar, dass sie zur Zeit sehr viele dringende Arbeiten zu erledigen habe, und bestätigte mir, dass ihr selbst ebenfalls bewusst sei, dass unser Kontakt zu kurz kommt.
Das war sehr schön für mich zu hören, ich fühlte mich gehört und verstanden. Das hatte ich dem Umstand zu verdanken, dass ich mich mit meinem Gefühl und meinem Bedürfnis mitgeteilt hatte. Das ist der Weg der gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg, die ich in den letzten Monaten studiert habe und die ich auch in Bad Herrenalb, in meiner Kur, schon kennenlernen durfte.

Discount Bestattungen

Ich hatte gestern schon ein Gefühl der Einsamkeit. Natürlich wollte ein Teil meines Denkens schon grollen und Jana und den anderen diverse Fehlverhalten attestieren und ihnen die Schuld für meine unangenehmen Gefühle geben. Aber ich weiß mittlerweile sehr gut, dass es nicht um die Frage geht, was macht der andere falsch, sondern um die Frage, was macht das mit mir? Mich machte es traurig, einsam und ärgerlich. Aber ich kann daraus ersehen, dass es Zeit wird, mich damit zu zeigen und mich mitzuteilen. Da bekomme ich aber Angst und Scham. Angst, mich mit meinem Bedürfnis zu zeigen, Angst vor Ablehnung und Verlust. Scham, weil ich keine Schwäche zeigen und mir keine Blöße geben will.
In Beziehungen ist es jedoch notwendig, die Dinge anzusprechen. Das Aussprechen heilt schon einen großen Teil der Schmerzen. Darüber hinaus entsteht wieder Kontakt und es können Lösungen gefunden werden. Mein Schmerz war der der Einsamkeit und Isolation, der aus dem nicht erfüllten Bedürfnis nach Kontakt mit Jana resultierte. Dieses Bedürfnis ist nun erfüllt und wir haben auch praktische Lösungsmöglichkeiten besprochen, wie wir das in Zukunft handhaben, um beider Bedürfnisse zu berücksichtigen. Janas Bedürfnis ist es, den Raum und die Zeit für ihre Arbeit zu haben.
Für mich ist es nicht so einfach, nach 12 Jahren alleine leben, wieder mal in einer WG zu sein. Es sind Menschen da, mit denen ich ein angemessenes Maß an Kontakt und Beziehung leben muss. Es ist ungewohnt für mich. Es entstehen neue, ungewohnte Situationen.
Ich finde es spannend und lehrreich. Es freut mich, hier Wachstumschancen zu bekommen.
Ansonsten war ich vorgestern mit zwei Freunden zusammen: Bernhard Harrer vom Datadiwan und Wissenstransfer und Gabi Happe, die seit 25 Jahren in dem alternativen Projekt Ufa-Fabrik in Berlin-Tempelhof lebt. Wir trafen uns im dortigen Café und redeten. Es entstand ein sehr schönes Gespräch über die Dynamik von Guru-Bewegungen, die Bedeutung der Gefühle und das Wesen von Authentizität. Wir sprachen auch über Sucht, Gott und Spiritualität. Beide sind richtige Oldtimer der spirituellen Szene und nichts Menschliches ist ihnen fremd.
Gestern war ich nochmal mit Torsten unterwegs. Wir waren auf dem Alexanderplatz bei einer Veranstaltung mit Straßenkünstlern. Die gefiel uns jedoch beiden nicht so. Außerdem nieselte es öfters, das Wetter war weniger schön.

Also beschlossen wir, nach Steglitz in ein 12 Schritte-Meeting zu fahren. Schön, dass es immer diese Möglichkeit gibt. Es war wieder sehr bewegend. Es ist wohltuend für mich, wenn Menschen ehrlich über ihre Angelegenheiten reden und alle Masken fallen können. Es ist ein heilender Raum, der durch die spirituelle Energie Gottes getragen ist.

Hier können Sie die Tattva Viveka bestellen

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