Hallo. Ich habe gerade ein Manuskript gelesen, mit dem Titel “Das Einzige was stört, sind deine Gefühle“. Darin geht es um die Anwendung von Feng Shui und bestimmten psychologischen Methoden, um zum Erfolg, Lebensfreude, Glück und Wohlstand zu gelangen. Ich möchte jetzt nicht den Autor nennen, um niemanden zu kompromittieren. Habe aber das Bedürfnis, meine Gedanken, die ich beim Lesen aufgeschrieben habe, hier zu teilen, weil sie ein kleines Streiflicht auf das Verhältnis von Denken und Fühlen liegen. Bitte versteht es als Gedankensplitter, oder Miniaturfragment.
Zu dem Manuskript:
Der Text bietet über weite Strecken als Lösung einer Art Umdenken an. Affirmation, veränderte Glaubenssätze, Visualisierung, Überzeugungen, Vergebung, Einstellsätze, Programmierung, Gehirn.
Meines Erachtens ist es so, dass es einen Emotionalkörper gibt, der nichts mit dem Denken und dem Gehirn zu tun hat. Die Emotionen gehören zu unserem inneren Wesenskern und sind als Gefühle gespeichert, so eine Art Felder oder gefühlte Informationsqualitäten. Sie sind überall im grob- und feinstofflichen Körper gespeichert, zum Beispiel in den Muskeln (vergleiche Wilhelm Reich), in den Drüsen, im Rückenmark, in den Nervengeflechten im Darm, in unserer Historie, im Emotionalkörper.
Der Emotionalkörper ist ein feinstoffliches Phänomen, das nicht weiter reduzierbar ist, etwa auf Gedanken, Energien, Wissen.
Der Emotionalkörper ist der Kern unseres Ich. Das Ich ist keine Illusion, sondern unsere ewige Individualität, unsere Soheit. Dieser Emotionalkörper ist ganz konkret und geprägt von allen Kindheitserfahrungen.
Die Gefahr der Abspaltung von sich selbst ist nicht nur durch die traumatische Erfahrung in der Kindheit gegeben, sondern auch durch Heilungsversuche, die am Mentalkörper ansetzen, alle Arten von Methoden, Strategien, mentalen Ansätzen. Dazu gehören alle oben genannten Lösungen des Umdenkens.
Oberflächlich kann man durch strategische Verstärkung von Freude, Stolz, Eigenliebe etc. eine Verbesserung der Befindlichkeit erreichen. Es besteht jedoch die Gefahr, dass dadurch die strategische Abspaltung von der eigenen inneren Wahrheit verstärkt wird. Es geht nicht darum, sich gut zu fühlen, sondern zu fühlen.
Das Gefühle das Stärkste ist was empfunden werden kann scheint unumstritten zu sein. Ich unterscheide zwischen Gefühle und Empfindunng. Die Empfindung wird gesucht und das daraus entstehende Gefühl kann so gut wie möglich mit einer Reaktion am Körper beobachtet werden. Ein Gefühl alleine ist von überwältigender Art und und schwierig beobachtbar. Das wird wahrscheinlich auch der Grund sein, das von „störenden“ Gefühlen gesprochen wird, und mit dem üblich rationalem Vorgehen der äusseren Einwirkung versucht wird, diese Störung zu beseitigen. Offensichtlich eine Verdrängung von wichtigen Veränderungshinweisen.
Die innere Wahrheit drängt zu ständigem Wohlgefühl und verlangt dabei nach Unabhängigkeit. Darum sind auch Therapiesysteme die sich selber nicht in Frage stellen eine scheinbare Heilung, ein mentales Konstrukt, ein Valium das ein Mensch un-empfindlich hält. Möchte ein Mensch wirklich heil werden, so ist dies nach meinem heutigen Wissensstand und meinem Empfinden nur in einem bewussten, zentrierten und instabielen Zustand möglich. Mit anderen Worten, sich ständig in Frage stellen zu können und dies ohne fremden Halt. Darum sind fragende Methoden diejenigen die aus meiner Sicht am nächsten an die wahrhafte Heilung kommen.
Danke für den Beitrag!